Der heutige Wohlerspark wurde 1831 als Friedhof gegründet und gehört heute zu den ältesten und zugleich beliebtesten Grünanlagen der Stadt. Seit vielen Jahren verfällt jedoch der wertvolle historische Zaun, der den Park entlang der Wohlers Allee und der Thadenstraße einfasst.
1831 wurde die Anlage als Begräbnisplatz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis eröffnet. Wichtigstes gestalterisches Element sind die Linden-Alleen mit ihrer Kreuzform, die den Friedhof in einzelne Grabmäler unterteilte. Ursprünglich muss man sich die Anlage als unbewachsenes Gräberfeld vorstellen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört und verlor in der Nachkriegszeit nochmal einige der alten Alleebäume, weil diese von der notleidenden Bevölkerung zu Feuerholz verarbeitet wurden. Zwischen den Gräbern wurden zudem Kartoffeln und Gemüse angebaut. Bis 1979 wurde die Anlage noch als Friedhof genutzt, dann jedoch zur öffentlichen Grünfläche umgewidmet. Bis heute sind im Wohlerspark zahlreiche historische Strukturen erhalten, wie das prägende Kreuz der Linden-Alleen und viele Grabmale bedeutender Hanseaten. Eine Folge unseres Podcasts "Denkmal im Wandern" führt durch den Wohlers Park.
Der traurige Zustand der Zaunanlage mit ihren besonderen Kreuz-Ornamenten ist kein Aushängeschild für den Bezirk Altona, allerdings gehörte die Anlage bis vor wenigen Jahren noch der Kirchengemeinde St. Johannis. Nachdem der Park vom Bezirk Altona angekauft worden ist, wurde die Zaunanlage von Metallrestauratorinnen erfasst und kartiert. Aktuell wird eine Musterachse restauriert, und die Erkenntnisse über Aufwand und Kosten bilden dann die Grundlage für die Restaurierung der übrigen Zaunbereiche.
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist laut Denkmalschutzgesetz zu einem vorbildhaften Umgang mit ihren Denkmälern verpflichtet. Der Denkmalverein plädiert daher dafür, die dringend notwendige Sanierung so bald wie möglich anzugehen und dabei so viel originale Substanz zu erhalten wie möglich. Der Grundsatz der "wirtschaftlichen Zumutbarkeit" von Denkmalsanierungen gilt übrigens nicht für die Stadt, sondern nur für private Eigentümer.
Fotos: Kristina Sassenscheidt