Das einstige Pförtnerhaus des Gutsparks Berne steht unter Denkmalschutz – dennoch verfällt es seit Jahren vor aller Augen.
Das kleine Gebäude am Berner Heerweg 369 wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut und 1924 noch einmal erweitert. Es wurde mit eineinhalb Geschossen auf einem rechteckigen Grundriss gebaut und besitzt ein schiefergedecktes Satteldach mit kleinen Giebeln auf der Nord- und Südseite. Auf der Südseite hat es einen schmalen Erker und auf der Nordseite eine große Freiterrasse mit Treppe. Leider sind die meisten Fenster über die Jahrzehnte erneuert worden, wobei immer noch die originalen hölzernen Klappläden erhalten sind.
Das Denkmalschutzamt befindet sich seit mehreren Jahren in Gesprächen mit den Eigentümern. Offenbar wollen diese jedoch nicht mehr sanieren, sondern das Gebäude weiterverkaufen. Im September 2022 erließ das Amt eine sogenannte Sicherungsverfügung, die jedoch bislang nur in Teilen umgesetzt wurde. Die nächste Möglichkeit für das Denkmalschutzamt ist eine sogenannte Ersatzvornahme, bei der das Amt Fachleute mit der Sicherung beauftragt und die Kosten von den Eigentümern getragen werden müssen. Grundsätzlich können sich die Eigentümer nicht auf eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit der Sanierung berufen, weil ihnen beim Kauf sowohl die Schäden als auch die Denkmaleigenschaft bekannt waren.
Für viele Menschen im Stadtteil ist es unverständlich, warum das Gebäude leerstehen und so stark verfallen kann, obwohl es unter Denkmalschutz steht. Es gab daher bereits mehrere Presseberichte und politische Anfragen. Der Denkmalverein plädiert dringend dafür, das Gebäude zeitnah zu sanieren und wieder in Nutzung zu bringen.
Fotos: tel