Die Mellingburger Schleuse ist gehört zu den letzten historischen Alstertaler Schleusen. Leider führt die seit Jahren aufgeschobene Instandsetzung dazu, dass der denkmalgeschützte Holzbau immer weiter verfällt.

Im 16. Jahrhundert kam in den beiden wichtigen Handelsstädten Hamburg und Lübeck der gemeinsame Wunsch auf, eine Wasserverbindung zwischen den beiden Hansestädten zu ermöglichen. Hierfür wurden über den Verlauf der Alster bis 1529 mehrere Schleusen errichtet. Die Mellingburger Schleuse, die in ihrer ersten Ausführung schon 1529 an dieser Stelle an der Alsterschleife nördlich von Poppenbüttel existierte, wurde in ihrer heutigen Form 1854/55 als Holzkonstruktion errichtet.

Die Schleuse ist aufgrund mangelnder Instandhaltung bereits in einem sehr schlechten Zustand. Seit 2016 sollte sie schon mehrmals saniert werden, allerdings hat sich seither wenig getan: Die Fußgängerbrücke ist seit Jahren gesperrt, und ausstehende Machbarkeitsstudie für die Sanierung wurde wiederholt verschoben. Der Senat verweist auf langwierige Abstimmungen mit Naturschutz und Denkmalschutz. So soll beispielsweise im Rahmen der Sanierung eine sogenannte "Fischtaufstiegsanlage" an dieser Stelle die Fischdurchgängigkeit und damit den Biotoperhalt sicherstellen.

Der zuständige Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer hat den Beginn der Instandsetzungsarbeiten Mitte 2023 angekündigt und den Bau der Fischtreppe für 2024. Sicher ist, dass die Brücke und die Schleuse bereits jetzt in einem desolaten Zustand sind und erste brüchige Holzteile abgestüzt sind. Der Denkmalverein plädiert daher dafür, zeitnah mit der Sanierung dieses für die Geschichte des Alstertals bedeutenden Bauwerks zu beginnen.

Fotos: Sabine Kühl