Das reetgedeckte Fachwerkgebäude in der Hasselwerder Straße 16 stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz. Obwohl es der städtischen SAGA gehört, verfällt es zusehens.

Das Wohnungsunternehmen SAGA hat die Bauernkate im Jahr 2015 erworben, als das Gebäude bereits auf der Denkmalliste eingetragen war. 2018 beklagte die lokale CDU-Fraktion in einer Stellungnahme den "Zustand, welcher der denkmalschutzrechtlichen Definition von Denkmal widerspricht." Die Harburger Bezirksversammlung nannte daraufhin zwei mögliche Lösungen: Entweder wird die reetgedeckte Kate vor Ort saniert oder aber "transloziert" - so der Fachbegriff für die Abtragung und den anschließend originalgetreuen Wiederaufbau an einem anderen Ort.

Vier Jahre später, im Jahr 2022, bezeichnete ein Sprecher der SAGA das Gebäude im Tageblatt als "derzeit nicht nutzbar". Die Wohnfläche von 50 Quadratmetern mit einem und zwei halben Zimmern eigne sich nur schwerlich für Wohnzwecke. Eine mögliche Translozierung sei geprüft, aber als nicht realisierbar eingestuft worden.

Seitdem wurde nichts gegen den Verfall des Fachwerkbaus getan, der Zustand des historischen Gebäudes verschlechtert sich immer mehr. Der Historiker Dr. Boy Friedrich von der Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz befürchtet daher, dass die Deichkate solange ihrem Schicksal überlassen wird, bis am Ende nur noch ein Abriss in Frage kommt. Der Denkmalverein teilt diese Sorge und fordert die SAGA dazu auf, sich an ihre gesetzlichen Pflichten zu halten und dieses für die Region bedeutsamen Baudenkmal zeitnah zu sanieren.

Fotos: Kristina Sassenscheidt, David Wunsch