Das Gebäude der Deutschen Postbank in der City Nord wurde 1981-85 errichtet. 2018 kaufte der Projektentwickler Magna Real Estate den postmodernen Gebäudekomplex und plant jetzt eine Umgestaltung mit Teil-Abriss.
Architektonisch bemerkenswert ist an dem Bau die zeittypische Verwendung von Backstein und grünfarbigem Metall, die Bezug auf die lokale Bautradition nimmt. Mit großem Aufwand wurden bei der Planung mehrere alte Bäume auf dem Grundstück erhalten und in die Grünraumplanung integriert. Dieser Umgang mit dem Freiraum zeigt anschaulich, wie in der City Nord ein gestalterischer Paradigmenwechsel vollzogen wurde von der Moderne (mit ihrer Platanenpflanzung in Reihen und Blöcken) zur Postmoderne (mit ihrer Rücksicht auf den Baumbestand). Dabei wurden jedoch bewusst die Nord-Süd-Achse der Straße und die Wegebeziehungen der ursprünglichen City-Nord-Konzeption aufgenommen und weitergeführt. Bei der Planung durch das Architekturbüro Pysall, Jensen, Stahrenberg & Partner fand zudem eine intensive fachliche Abstimmung zwischen den beteiligen Planer:innen statt, was durch eine Auszeichnung als „Bauwerk des Jahres“ des Architekten- und Ingenieurvereins im Jahr 1985 honoriert wurde.
Aufgrund dieser städtebaulichen und architektonischen Bedeutung wurde im Oktober 2018 das Denkmalschutzamt um Prüfung gebeten. Die Auskunft lautete, dass das Postbank-Gebäude nicht denkmalwürdig sei, weil es nicht als herausragendes Bauwerk der Postmoderne bewertet würde, in den 1990er Jahren verändert worden und zudem weder Teil noch Ausdruck der ursprünglichen City-Nord-Konzeption aus den 1960/70er Jahren sei. Der Denkmalverein bedauert diese Einschätzung, da das Gebäude seiner Einschätzung nach in seiner originalen Form erhalten werden hätte sollen. Nach dem Auszug der Postbank soll mit dem Umbau und der Neubebauung mit Wohnungen, Büros und ggf. einem Hotel begonnen werden.
Fotos: Marco Alexander Hosemann, Fotografie Dorfmüller | Klier