9.9.2019
Hamburg ist eine Stadt ohne Erinnerung. Bis auf das 2009 besetzte Gängeviertel sind in der Innenstadt nahezu alle Häuser, die älter als 150 Jahre sind, abgerissen worden. An Orten wie der ehemaligen Gestapo-Zentrale an der Stadthausbrücke sind bis heute die Stimmen der Verfolgten und Ermordeten Nebensache. Die Künstlergruppe LIGNA hat zu einem Gang in diese seltsame, unheimliche Hamburger Vergangenheit eingeladen. Das mit Kopfhörern ausgestattete Publikum besuchte zerstörte Tempel, an die keine Gedenktafeln erinnern, belebte abgerissene, kommunistische Gänge wieder und befragte die städtebauliche Gegenwart.