6.2.2018
An vier aufeinanderfolgenden Abenden hat das mobile Kino „Flexibles Flimmern“ in Kooperation mit dem Denkmalverein den Film „Kurz und schmerzlos“ von Fatih Akin gezeigt, pünktlich zum 20jährigen Filmjubiläum. Die Vorstellungen waren jeden Abend mit über 110 Zuschauern ausverkauft und fanden im Künstlerhaus FAKTOR an der denkmalgeschützten Sternbrücke statt, die akut vom Abriss bedroht ist. Jeweils ab 18.30 Uhr gab es Führungen zu Geschichte, Baukultur und Clubleben rund um die Brücke sowie zum Film passende Speisen und Getränke.
Zum Hintergrund:
Die Sternbrücke wurde 1893 für die „Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn“ gebaut, ihre heutige Stahl-Balken-Konstruktion stammt von 1925/1926. In den Brückenbauten hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine lebendige Clubszene entwickelt, darunter Fundbureau, Waagenbau (deren Namen von der ursprünglichen Nutzung stammen) und Astrastube. Die Deutsche Bahn plant jedoch, die Brücke ab 2019 abzureißen. Dabei ist bis heute nicht erwiesen, dass die historische Brückenkonstruktion nicht erhalten werden kann.
Der Film "Kurz und schmerzlos“ (Fatih Akin, BRD 1998, 100 Min.) erzählt in schnell geschnittenen, immer düsterer werdenden Bildern die Geschichte von drei Freunden aus Hamburg-Altona: von Gabriel, dem Türken, von Bobby, dem Serben und von Costa, dem Griechen. Die Dialoge hämmern im HipHop-Rhythmus, es gibt spektakuläre Kampfszenen und die Kamera geht dabei stets ganz nah ran. Der Film passt mit seiner Atmosphäre an die laute, urbane Sternbrücke wie kein anderer.
Am Eröffnungsabend traten im Anschluss an den Film der Regisseur Fatih Akin und der Hauptdarsteller Adam Bousdoukos vor das Publikum und sprachen über ihre Erinnerungen an den Film. Sie beklagten außerdem, wie viel in Hamburg gerade abgerissen wird, und dass diese Stadt dadurch als Filmstandort zunehmend an Bedeutung zu verlieren droht.
Weitere Infos unter
http://www.flexiblesflimmern.de
http://faktor.hamburg