4.2.2023
Die Speicher-, Wohn- und Kontorhäuser auf der Fleetinsel zählen zu den ältesten Gebäuden der Innenstadt. Teilweise wurden sie errichtet auf riesigen Granitfundamenten, die die Häuser in dem sumpfigen Marschboden stabilisierten. Eine Besonderheit war die Mischung aus Kontor- und Speichernutzung auf derselben Parzelle, bevor mit dem Bau der Speicherstadt die Funktionstrennung (Lagern, Handeln und Wohnen) in Hamburg Einzug hielt. Ursprünglich zog sich diese Form der Bebauung von der Fleetinsel bis zur Elbe hin, wurde jedoch durch Kriegszerstörungen und den Bau der damaligen Ost-West-Straße auseinandergerissen und teilweise zerstört.
In den 1980er Jahren waren die Gebäude auf der Fleetinsel vom Abriss bedroht, wurden aber durch künstlerische Zwischennutzung, fantasievolle Protestaktionen, ein neues Denkmalgutachten und das Konzept eines kunstinteressierten Anwaltes gerettet. Heute zählt die Fleetinsel mit ihren Ateliers, Galerien und dem Künstlerhaus WESTWERK zu den wichtigsten kulturellen Anziehungspunkten Hamburgs.
Bevor die Besichtigung begann, führte der Künstler Rupprecht Matthies alle Interessierten in seine laufende Ausstellung ein. Anschließend erläuterte der für die damalige Sanierung verantwortliche Architekt Bruno Brandi die Baugeschichte der Fleetinsel, bevor wir gemeinsam durch die verschiedenen Gebäude gingen. Dabei konnten wir auch einen Blick in Galerien und sonst verschlossene Atelierräume werfen. Beim Abschlussgespräch im WESTWERK konnten wir mehr über die vielfältigen kulturellen Aktivitäten erfahren und den umtriebigen Förderverein WESTWERK VERSTÄRKER kennenlernen.