Hamburg, 31.05.2017

Kritik am City-Hof-Verfahren

Wir kritisieren scharf die Bedingungen, unter denen über die Zukunft des denkmalgeschützten City-Hofes entschieden wird. Das aktuelle Verfahren ist gesetzeswidrig, undemokratisch und denkmalfeindlich.

  1. Die Stadt Hamburg hat sich mit Paragraph 1 des Denkmalschutzgesetzes selbst dazu verpflichtet, vorbildlich mit eigenen Denkmälern umzugehen. Durch den Verkauf des City-Hofes dokumentiert der Senat zum wiederholten Mal das Gegenteil: Baudenkmäler werden abgerissen, wenn ihre Erhaltung wirtschaftlich uninteressant ist. Der Glaubwürdigkeit des Denkmalschutzes wird auf diese Weise großer Schaden zugefügt.
  2. Über die Medien wird regelmäßig kolportiert, dass der City-Hof nicht erhaltensfähig und sein Abriss bereits beschlossen sei. Die Sanierungsplanungen des renommierten Architekten Volkwin Marg belegen jedoch ebenso wie mehrere weitere Sanierungskonzepte, dass die Erhaltung durchaus wirtschaftlich sinnvoll ist. Zudem ist noch nicht über den Abriss entschieden. Dieser muss erst noch beim zuständigen Denkmalschutzamt beantragt werden, sobald der Sieger des aktuellen Wettbewerbs feststeht.
  3. Die aktuelle Form der Bürgerbeteiligung ist vollkommen unzureichend: Basierend auf o.g. Fehlinformationen hatten die Bürger am vergangenen Dienstag gerade einmal acht Stunden Zeit, sich im Rahmen einer Ausstellung die Pläne der sieben noch am Wettbewerb teilnehmenden Büros anzusehen und sich dazu auf Zettelchen zu äußern. Angesichts der städtebaulichen Bedeutung und der Strittigkeit des gesamten Verfahrens wäre eine frühzeitige und ernstgemeinte Beteiligung aller Hamburgerinnen und Hamburger schon vor der Auslobung des Wettbewerbs notwendig gewesen.