Die Schuppenanlage an der Dessauer Straße 2 am südlichen Ende des Kleinen Grasbrooks ist als älteste Schuppenanlage im ehemaligen Freihafen ein bedeutendes Zeugnis der Hamburger Hafengeschichte. Das städtische Unternehmen Hamburg Port Authority hat sie bis 2034 vermietet, der aktuelle Mieter scheint sich jedoch nicht für eine Instandhaltung verantwortlich zu fühlen.
Der Stückgutschuppen und das davorliegende Betriebsgebäude waren Teil der einstigen "Zollabfertigungsstelle Südbahnhof". Der Schuppen wurde bereits 1906 als dreischiffiger Hallenbau errichtet. An seiner südlichen Längsseite besitzt er eine Rampe, die damals dem Bahnanschluss diente. An der gegenüberliegenden Längsseite befindet sich eine Rampe, die einst für die Verladung der Waren auf Fuhrwerke und später auf Autos genutzt wurde. An der Uferböschung waren ursprünglich zwei elektrischen Drehkräne aufgestellt.
Der Holzschuppen hat ein erhöhtes Mittelschiff und ein beidseitig vorkragendes Dach. Die Längswände des Schuppens bestehen aus Holzfachwerk mit Backsteinausfachungen und hatten früher Wellblechschiebetore und Sprossenfenstern. Die Konstruktion des Schuppens entspricht konstruktiv der des frühen "Hamburger Kaischuppens" mit sogenannten Sprengwerken. Östlich schließt er mit einem massiven Backsteingiebel und einem Betriebsgebäude in rotem Backsteinmauerwerk ab. Die Fassade des Betriebsgebäudes ist sparsam gestaltet mit Pfeilern und Gesimsen mit Konsolreihen.
Das Ensemble aus Schuppen und Betriebsgebäude ist als älteste erhaltene Anlage dieser Art im Freihafen bedeutsam für die Hafengeschichte. Es ist daher dringend notwendig, den weiteren Verfall aufzuhalten und aktiv nach einer Zukunftsperspektive im Rahmen der anstehenden Stadtentwicklung auf dem Kleinen Grasbrook zu suchen.