27.4.2024
Viele Denkmäler der 1970er Jahre sind aktuell bedroht, einige bereits verschwunden. Um die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten dieser Epoche besser kennenzulernen, besichtigten wir das Werk des renommierten Hamburger Büros Ingeborg und Friedrich Spengelin in der City Nord, die einst zu den größten und anspruchsvollsten städtebaulichen Projekten Europas zählte. Abwechslungsreich geführt durch die Quartiersmanagerin der City Nord, Sylvia Soggia, die Leiterin des Hamburgischen Architekturarchivs und Spengelin-Expertin, Sabine Kock, sowie den City Nord-Fachmann und Abrisskritiker Marco Hosemann, begann die Besichtigung im Arne Jacobsen Haus am Modell der City Nord. Dieser Besuch war vielleicht der letzte in der Zeit der Vattenfall (ex. HEW)-Nutzung - schon bald beginnen Bauarbeiten zur Vorbereitung einer neuen Nutzung.
Der Rundgang führte weiter über Brücken in die zentrale Zone zur freien Fläche, auf der bis 2023 das Postamt Hamburg 60 stand, berühmter und umstrittener Bau des Brutalismus. Durch die Grünzone ging es (die Riesen-U-Bahn-Baustelle in Sichtweite) zum ERGO-Haus (ehemals Hamburg-Mannheimer), das den Teilnehmenden seine architektonischen Schätze von der Dachterrasse bis zu den Betriebssportanlagen in den Kellergeschossen eröffnete. Spannende dreieinhalb Stunden dauerte der Rundgang in einem der wichtigsten neuzeitlichen Denkmalensemble Hamburgs - kurzweilig, facettenreich und viel zu schnell vorbei! Gern hätte die große Gruppe der Teilnehmenden noch mehr gesehen und erfahren - und zu den Veränderungen gefragt und diskutiert. Es gibt noch so viel zu entdecken – wir müssen wiederkommen.
Fotos: Heinz Brossolat