11.10.2025
Der Jacobipark ist eine der wenigen historischen Grünanlagen im Osten Hamburgs. Aufgrund seiner Geschichte als 1848 eröffneter Friedhof mit Friedhofskapelle von Alexis de Chateauneuf (heute Osterkirche) ist der Jacobipark ein Gartendenkmal von großer Bedeutung. 1934 wurde der Friedhof geschlossen und nach dem Krieg, unter Erhalt einiger wichtiger Grabstellen, zu einer öffentlichen Parkanlage umgestaltet. Die Neugestaltung der 1960er Jahre zeigt exemplarisch, wie in der Zeit des Wiederaufbaus historische Grünanlagen instand gesetzt wurden, die sich durch die Vernachlässigung der Kriegs- und Nachkriegszeit in einem schlechten Zustand befanden. Darüber hinaus ist der Park ein sehr gutes Beispiel für die Umwandlung eines aufgelassenen Friedhofs in eine öffentliche Parkanlage, eine spezielle Aufgabe der Grünplanung, die im 20. Jahrhundert auf unterschiedliche Weise gelöst wurde.
Zum Auftakt hießen uns Jakov Sturm, Velina Weber und Herr Karabadkakov von der Bulgarisch-orthodoxen Gemeinde mit Glockengeläut herzlich Willkommen, führten uns in ihren Glauben ein und berichteten uns auch von den spezifischen Bedürfnissen, die bei der respektvollen Umnutzung des Bestandsgebäudes berücksichtigt wurden. Sogar einen lithurgischen Gesang von Priester Sturm konnten wir hören.
Anschließend führte uns der Gartendenkmalpfleger des Denkmalschutzamtes, Dr. Jens Beck, so unterhaltsam wie informativ u.a. durch die Pergolenanlage, die Grabstätten der Hamburger Kaufmannsdynastie Merck, weiter durch den südlichen Parkbereich mit Parksee sowie den für das 20. Jahrhundert für eine Umnutzung typischen Merkmalen. Dies war ein gelungener Nachmittag, an dem alle Teilnehmenden viel Neues entdecken konnten!
Fotos: Heinz Brossolat