22.11.2025

Nach Aufhebung der Hamburger Torsperre 1860 entwickelte sich das außerhalb des Wallrings im Stadtteil St. Pauli gelegene Wohn- und Gewerbegebiet rasch, was eine immer dichter werdende Bebauung zur Folge hatte. Es entstanden komfortable Wohnungen ebenso wie einfache Terrassen- und Passagenhäuser, durchsetzt von Kleingewerbe und Mietfabriken. Jahrzehntelang war das „Karoviertel“ als Erweiterungsgebiet des Messegeländes vom Abriss bedroht, ehe es Sanierungsgebiet wurde. Da es im Vergleich zu anderen Stadtteilen im Zweiten Weltkrieg recht wenig zerstört wurde, finden sich hier auf engem Raum viele denkmalgeschützte Gebäude.
Auf dem fachkundig von "Stadtbilderklärer" und Mitglied Jörg Beleites geführten Rundgang waren wir auf eher nicht allen längst bekannten Wegen unterwegs und haben uns u.a. beschäftigt mit der Veränderung der Gnadenkirche, den Terrassen und Passagen querab der Karolinenstraße, dem Baupolizeigesetz von 1882, der Israelitischen Töchterschule, den weitgehend umgenutzten Gewerbebauten, dem Gassenkummerplatz, dem Schlachthof, den Stiftsgebäuden von Vorwerk und Laeisz, dem Schulgebäude, in dem Carl von Ossietzky einst lernte sowie grundsätzlich mit den Lebensbedingungen der ca. 4.000 Bewohner damals und heute.

Fotos: Heinz Brossolat, Helmut Reichmann