4.3.2023

Auf Einladung der Ev.-Luth. Kirchengemeinde zu Hamburg-Hamm waren wir zu Gast auf dem stadt- und kulturhistorisch bedeutenden Alten Hammer Friedhof. Dieser wurde zusammen mit der ersten Hammer Dreifaltigkeitskirche im Jahre 1693 eingeweiht und bis 1894 genutzt. Zahlreiche Persönlichkeiten des politischen, kulturellen und sozialen Lebens der Stadt sind hier bestattet.

Bei unserem gärtnerischen Frühjahrsputz haben sich neunundzwanzig Personen im Alter von „sieben bis siebzig“ aus Kirchengemeinde, Hammer Bürgerinnen und Bürgern und Mitgliedern des Denkmalvereins eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßung und der Einführung in die anstehenden Arbeiten schritten alle bei kühlem, aber beständigem Wetter zur Tat. Es wurde Laub geharkt, Kleingehölze gestutzt, Aufwuchs zurückgeschnitten, Gras abgestochen, Wege gereinigt, Müll gesammelt und ganz vorsichtig einige der altehrwürdigen Grabsteine mit Holzspateln von Moos befreit.

Nachdem sich alle mit Grillwurst und heißem Tee gestärkt hatten, führte Pastor Johannes Kühn uns noch einmal über den Friedhof, um uns einige der hier begrabenen Hamburger BürgerInnen nahe zu bringen und das denkmalpflegerische Konzept zu erläutern. Ergänzt wurden seine Ausführungen vom Stadtteilhistoriker Winfried Prehn. So machten wir u.a. Station an den Gräbern der sozial und karitativ wirkenden Hamburger BürgerInnen Amandus Augustus Abendroth, Elise Averdieck, Johann Hinrich Wichern sowie dem von Alexis de Chateauneuf entworfenen Mausoleum der Familie Sieveking, deren wegweisende Gedanken und nachhaltiges Wirken bis heute Bestand hat.

Den nachdenklichen Abschluss des Rundgangs bildete das Mahnmal „Hammer Totenhaus“ des Künstlers Ulrich Lindow. Verbunden mit der christlichen Bitte „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ ist es sowohl den Opfern des Nationalsozialistischen Deutschlands als auch den Opfern der alliierten Luftangriffe 1943 in Hamm gewidmet.

Bis auf ein paar Schneeglöckchen auf der großen Rasenfläche waren sich alle einig: Der Einsatz war eine sehr gelungene Aktion!

Fotos: Elke Sommerfeld